Lanulfi goes 3D

In der sich rasch transformierenden Fertigungslandschaft von heute bietet die Integration fortschrittlicher Technologien wie die des 3D-Drucks signifikante Vorteile. Lanulfi Models S.r.l., eine Niederlassung von Lanulfi Moulds mit Sitz in der Nähe von Vicenza in Italien, ist ein führender Anbieter von Funktionsprototypen, Harzformen, Schablonen und Maquetten. Kürzlich installierte das Unternehmen einen VX2000 3D-Drucker von voxeljet für Sanddruck und geht damit einen revolutionären Weg, um die Produktion von Formen und Modellen für den externen Metallguss zu optimieren.

Das Streben nach Exzellenz

Lanulfis Kernkompetenz liegt in der Fertigung detaillierter und präziser Formen für das Thermoformen, Rotationsformen und Vakuumformen von Spritzgussprodukten. Die Einsatzfelder der Modelle und Prototypen sind vielfältig und umfassen unter anderem die Automobilindustrie, die Landwirtschaft, den Bereich der Lkw- und Busherstellung sowie die Produktion von Wellness- oder Designprodukten.

Seit seiner Gründung nimmt Lanulfi eine Vorreiterrolle bei der Implementierung innovativer Fertigungstechnologien ein. So auch beim Thema additive Fertigung. Das Potenzial des 3D-Drucks war vom Beginn an bekannt und wurde anhand verschiedener Technologien und unterschiedlicher Materialien getestet. Als sie ein voxeljet VX2000-System in den Fertigungshallen eines Kunden entdeckten, erkannten sie umgehend die potenziellen Vorteile, die sich daraus für ihre eigenen Produktionsprozesse ergeben könnten. Das System stand zum Verkauf und die Gelegenheit wurde seitens Lanulfi genutzt, sodass im Juni 2024 die VX2000 in ihrem Werk in Monticello Conte Otto, Italien, installiert wurde. Ziel war es, die arbeitsintensiven Prozesse des Fräsens, Schleifens und Zusammenbauens von Polystyrolmodellen zu reduzieren.

Die Einführung der VX2000

Die gängigste Methode zur Herstellung von Formen und Modellen aus Polystyrol oder Aluminium ist die CNC-Bearbeitung. Allerdings können die Kosten und die Durchlaufzeiten der Produktion erheblich sein, insbesondere bei Prototypen oder Kleinserien. Die VX2000 stellt eine Lösung für die Abhängigkeit von CNC-Maschinen zur Modellherstellung und dem Einsatz von Gießereien zur Herstellung von Sandformen dar. „Durch den 3D-Druck von mit VX2000 können wir bis zu 30 bis 70 % der Produktionszeit einsparen“, sagt Giovanni Colla, F&E-Ingenieur bei Lanulfi. „Heute nutzen wir den 3D-Druck mindestens einmal pro Woche. Nicht nur wegen der geringeren Produktionszeit, sondern auch, weil er uns mehr Gestaltungsfreiheit und sehr gute Oberflächenqualitäten und Details in den Gussteilen bietet.“

Obwohl die Herstellungskosten zunächst höher waren als bei herkömmlichen Methoden, verschaffte die erhebliche Reduzierung der Lieferzeiten (30-70 %) einen Wettbewerbsvorteil.
Lanulfi konnte Formen in nur 2 bis 3 Wochen liefern.
Formgrößen bis zu 2000x1000x1000 mm.
Dünnste Sektion maß 10 mm.

Erkenntnisse zum Projektmanagement

Lanulfi ist überzeugt, dass der 3D-Druck eine entscheidende Rolle bei Anwendungen wie Prototyping und Kleinserienproduktion spielt. Es besteht kein Zweifel daran, dass der 3D-Druck im Vergleich zu traditionellen Techniken die größten Stärken in der Gestaltungsfreiheit sowie der überlegenen Oberflächenqualität und Detailgenauigkeit aufweist. Allerdings werden auch Schwächen in der Nachbearbeitungsphase identifiziert, insbesondere hinsichtlich der Reinigung der Teile, die zu Beschädigungen führen kann, sowie der Handhabung großer gedruckter Teile.

„Die anfängliche Investition in den 3D-Druck ist erheblich, aber wir werden eine Rendite auf diese Investition sehen. Die Technologie gibt uns die Möglichkeit, flexibler zu produzieren und schneller zu reagieren, was in Zukunft am relevantesten sein wird. Dank der VX2000 können wir Lieferzeiten von 5 Tagen im Vergleich zu 15 Tagen bei traditionellen Fertigungsmethoden anbieten“, erklärt Colla.