(Not) Just another print of a wall

Die Integration des 3D-Drucks in die Architektur ist keine Neuheit mehr. Auch die Vorteile, die die additive Fertigung Architekten bietet, sind weithin bekannt. Komplexe Geometrien lassen sich leichter realisieren, Kosten werden eingespart und Funktionalitäten können direkt in Entwürfe und Baupläne integriert werden.

Genau diese Funktionsintegration lässt sich sogar noch weiter vertiefen. Die Meristem Wall, ein Projekt der schwedischen Universität Lund unter der Leitung der beiden innovativen Architekten David Andreen und Ana Goidea, levitiert Funktionsintegration auf eine neue Ebene, ohne dabei Kompromisse bei der Ästhetik einzugehen.

Meristem Wall - eine Hommage an 3D-gedruckte Architektur

Treffen Wissenschaft, Innovation und Kreativität aufeinander, entfaltet sich eine Troika, die nach Möglichkeiten der funktionalen Integration jenseits des Bekannten und Erprobten sucht. Die Meristem Wall, ein Projekt der Architekten Ana Goidea und David Andreen, verkörpert genau diese Troika und steht damit symbolisch für die zukunftsweisende Virtualität der 3D-gedruckten Architektur.

Eine lange Faszination für die additive Fertigung war eine der Triebfedern, die David und Ana motivierte, etwas völlig Neues und noch nie Dagewesenes zu schaffen. Ein monolithisches Bauwerk, das nicht nur funktionale Teile wie Rohrleitungen für die elektrische Verkabelung und den Wasserdurchfluss enthält, sondern auch eine optimierte Oberfläche, die als Habitat für urbane Flora und Fauna dient, sowie ein hochkomplexes Belüftungssystem, das es der Wand ermöglicht, auf kontrollierte Weise zu „atmen“. Ein Projekt von solcher Komplexität und Innovationskraft ist perfekt für die additive Fertigung geeignet.

Insgesamt umfasst die Meristem-Wand die folgenden Funktionen:

  • Strukturelle Stützung des Eigengewichts (kann erweitert werden, um zusätzliche Lasten zu tragen)
  • Integrierte Strom- und Beleuchtungsvorrichtungen für handelsübliche Geräte
  • Integrierte Wasserleitungen unter Verwendung von Industriestandardgeräten (PEX-Rohre)
  • Fenster
  • Verteiltes Belüftungssystem zur Steuerung der Wärmespeicherung und des Feuchtigkeitsgehalts im Inneren der Wand. Eingebettete Aktoren und Sensoren für die Steuerung
  • Regenwasserabfluss
  • Eine Außenwandzone, die als vielfältiger Lebensraum für die Fauna dient.
  • Luftfiltration
  • Innere Gewebeoberfläche

Hier wartete die nächste Herausforderung: Mit maximalen Abmessungen von 1,25 x 2,1 x 0,7 Metern war die Wand zu groß für die meisten der vorhandenen additiven Fertigungssysteme. Schließlich wurde die VX4000 von voxeljet mit einem Bauraum von 4 x 2 x 1 Metern als der 3D-Drucker der Wahl für die Herstellung der Wand bestimmt.

Wie geht es jetzt weiter?

Nachdem die Teile gedruckt, infiltriert und verpackt waren, machten sie sich auf den Weg nach Venedig, um auf der Architekturbiennale 2021 ausgestellt zu werden. Dort setzten Ana und David die einzelnen Elemente zu einer zusammenhängenden Wand zusammen. Mit einer Länge von 1,25 Metern und einer Höhe von 2,1 Metern war sie dort bis zum 21. November zu sehen sein.

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