Für den Freedom Monument Sculpture Park, eine Gedenkstätte und öffentlichen Kunstpark in den USA, der sich mit der Sklaverei und dem Bürgerrechtskampf in den Vereinigten Staaten auseinandersetzt, schuf die amerikanische Künstlerin Rayvenn Shaleigha D’Clark mit ihrem Werk „Black Renaissance“ drei einzigartige Bronze-Skulpturen, unter anderem mithilfe von 3D-Sanddruck.

Seit der Entdeckung Amerikas 1492 bis 1865 wurden rund 10 Millionen Menschen in Amerika versklavt. Erst 1865, unter dem damaligen Präsidenten Abraham Lincoln, wurde die Sklaverei in Amerika offiziell abgeschafft. Trotzdem gibt es auch heute noch verschiedene Formen von Ungerechtigkeit und Rassismus in Amerika. Die gemeinnützige Organisation Equal Justice Initiative (EJI) setzt sich unter anderem gegen Rassismus und damit zusammenhängende Ungerechtigkeiten ein und initiierte den Freedom Monument Sculpture Park, der sich auf einer Fläche von 17 Hektar entlang des Alabama River erstreckt und an die 10 Millionen Menschen erinnert, die in Amerika versklavt wurden. Mit eindrucksvollen Skulpturen und einzigartigen Kunstwerken würdigt der Park den Mut und die Widerstandskraft der Versklavten.

Im Jahr 2023 beauftragte EJI die Londoner Künstlerin Rayvenn Shaleigha D’Clark, eine Künstlerin der MTArt Agency, mit dem Entwurf einer Skulptur für den Park. In Zusammenarbeit mit millimetre, Maybrey Precision Castings und voxeljet schuf die Künstlerin der MTArt Agency über einen Zeitraum von 12 Monaten das Projekt „Black Renaissance“, bestehend aus drei einzigartigen Skulpturen.

Effizienz und Präzision durch 3D-Druck

Für die Motive der Statuen wurden zwei erwachsene und drei jugendliche Modelle gescannt, um von ihnen eine 3D-Datei zu erstellen. Die 3D-Scans wurden digital mit mehreren tausend sogenannten „Dimples“ überzogen, um die Personen, denen die Skulpturen gewidmet sind, besser wiederzugeben.

Anschließend wurden die Skulpturen auf die gewünschte Größe skaliert. Da diese ca. 2,7 Meter entsprach, war schnell klar, dass die Herstellung in einem Stück äußerst aufwändig und zeitintensiv, eher unpraktikabel wäre. So wurde das Projekt bewusst mit dem 3D-Druckverfahren realisiert, da es im Vergleich zum traditionellen Verfahren eine erhebliche Zeit- und auch Kostenersparnis bietet.

Beim herkömmlichen Verfahren wird ein Modell aus Aluminium oder Holz hergestellt und anschließend in Sand, dem ein Binder zugemischt wird, in zwei Formhälften abgeformt. Für Hohlräume werden entsprechende Kerne in die Form eingesetzt. Beim 3D-Druckverfahren entfällt die Notwendigkeit zur Herstellung eines Modells bzw. Werkzeuges. Im 3D-Sanddruck wird direkt die Negativform hergestellt. Dafür benötigt man lediglich digitale CAD-Daten, die in diesem Fall von millimetre zur Verfügung gestellt wurden. Alle Einzelteile der Skulpturen wurden auf unserem größten Drucksystem, dem VX4000, gedruckt. Der 3D-Drucker arbeitet mit der Binder Jetting-Technologie, bei der die CAD-Datei in tausende dünne Schichten zerlegt wird. Anschließend trägt ein Recoater eine hauchdünne Schicht Sand auf, die dann von einem Druckkopf selektiv bedruckt wird. Während beim herkömmlichen Verfahren kleinste Details mühsam von Hand in die Modelle eingearbeitet werden müssen, kann beim 3D-Druck das Modell ohne großen Aufwand digital verändert und angepasst werden. So können auch kleinste Details und komplexe Entwürfe realisiert werden.

So entstanden mehrere negative Sandformen der Skulpturen, die schließlich zusammengesetzt und mit Metall gefüllt werden konnten. In diesem Fall entschied sich Rayvenn Shaleigha D`Clark für Bronze, die ihrer Meinung nach den Gedanken der Dauerhaftigkeit unterstreicht. Nach dem Erkalten wurden die Einzelnen Gussteile zusammengeschweißt und zu guter letzt sorgfältig geschliffen, um die Oberflächen zu glätten und die feinen Details präzise herauszuarbeiten.

Wie der 3D-Druck die Kunst revolutioniert.

„Black Renaissance“ erinnert nicht nur an die Sklaverei in Amerika. Mit ihr zeigt die Künstlerin auch, wie sie eine Brücke zwischen Tradition und Technologie schlägt und wie sich mit der Kombination aus digitalen und handwerklichen Techniken ein Denkmal für die Ewigkeit erschaffen lässt. D’Clark wurde in die renommierte Forbes Under 30-Liste 2024 aufgenommen, und dieser Kunstauftrag ist einer der größten, die je an eine Frau unter 30 vergeben wurden. Ausgehend von ihrer persönlichen Erfahrung als Künstlerin, die einer ethnischen Minderheit angehört und bei der Beschaffung von Fördermitteln auf Schwierigkeiten stößt, nutzt sie ihre Stimme, um farbige Gemeinschaften durch visuelle Erzählungen zu stärken.

Künstler können nun komplexe Strukturen und Formen erschaffen, die mit traditionellen Techniken schwer oder gar unmöglich wären. Der 3D-Druck ermöglicht es, digitale Entwürfe in physische Objekte zu verwandeln, was neue Dimensionen der kreativen Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet. Dies hat nicht nur den Schaffensprozess beschleunigt, sondern auch neue Materialien und geometrische Freiheiten eingeführt. Zudem können Kunstwerke in hoher Präzision und Auflage reproduziert werden, was den Zugang zu Kunst demokratisiert und individualisierte, maßgeschneiderte Designs fördert.

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